Erst seit kurzem biete ich meine kleine, kostenlose Pflanzenberatung per WhatsApp an. Und schon jetzt haben sich die Top 3 Gründe für kranke Pflanzen herausgestellt: Wurzelfäule, Thripse und Spinnmilben. Von geschätzt 100 Gesprächen konnten wir gemeinsam bei ca. jeder dritten Pflanze Thripse als Ursache der kranken Pflanze ausmachen.
Da Thripse auch Langzeitschäden verursachen, ist der Befall nicht zu unterschätzen. In der Regel solltest du so schnell wie möglich handeln. Deswegen möchte ich dir in diesem Artikel eine Maßnahme vorstellen, die dir genau das ermöglicht. Du kannst Thripse nämlich sehr einfach mit Hausmitteln bekämpfen!
Ursache und Symptome: So erkennst du einen Thripsebefall
Thripse, auch bekannt als Blasenfüße, lieben es warm und trocken! Gerade im Winter lässt sich die Ursache fast immer auf trockene Heizungsluft zurückführen. Wird die Luftfeuchtigkeit zu gering, sind selbst vermeintlich robuste Pflanzen wie die Monstera Deliciosa plötzlich gefährdet.
Die Symptome bei Thripsebefall sind in der Regel eindeutig. Thripse sitzen auf der Blattunterseite und saugen den Saft aus den Blättern. Die Blätter bekommen dadurch bräunlichen Saugstellen. Oftmals werden die betroffenen Blätter dann gelb und sterben ab. Aber auch langfristig verursacht der Befall von Thripse Schäden. Die Pflanze wird geschwächt, hat Wachstumshemmungen und neue Pflanzenteile entwickeln sich deformiert.
Bei genauem Hinschauen wirst du auf der Blattunterseite kleine schwarze oder weiße Punkte entdecken können. Bei weißen Punkten handelt es sich um Thripse Larven. Je größer die schwarzen Punkte werden, desto besser kannst du erkennen, dass Thripse auch krabbeln. Sie haben im Übrigen wohl einen länglichen gestreiften Körper – ehrlich gesagt konnte ich das aber noch nicht so genau erkennen.
Besonders gemein: Thripse können auch von Pflanze zu Pflanze übertragen werden. Hast du zum Beispiel Befall auf einem engen Raum mit vielen Pflanzen, solltest du zwingend jede einzelne Pflanze auf Thripse untersuchen.
Thripse bekämpfen: Eine Step by Step Anleitung mit Hausmitteln
Nachdem du jetzt weißt, dass Thripse vor allem dann auftauchen, wenn die Luft warm und trocken ist, kannst du sie ganz leicht behandeln:
- Stelle deine Pflanze in Quarantäne.
Thripse können von Pflanze zu Pflanze übertragen werden. Schau, dass du deine befallene Pflanze sofort isolierst. Andere Pflanzen im selben Raum solltest du außerdem zwingend untersuchen.
- Dusche die Pflanze ab.
Als nächstes duschst du deine Pflanze. Am besten deckst du das Substrat dabei ab. So verhinderst du einerseits, die Pflanze zu ertränken. Andererseits fallen die Thripse dann nicht in den Topf und können sich dort einnisten. Nimm am besten lauwarmes Wasser und einen mittelstarken Strahl. Dusche sowohl Blattober- als auch unterseiten ab.
- Rühre jetzt das Hausmittel an.
Das Mittel gegen Thripse ist schnell gemixt. Fülle einen halben Liter lauwarmes Wasser in eine Sprühflasche, füge 1 Teelöffel Neemöl hinzu sowie einen Spritzer Spülmittel. Schüttle den Mix einmal gut. Wenn du kein Neemöl daheim hast, erfüllt auch Olivenöl den Zweck.
- Optional: Wische bei starkem Befall die Blätter einzeln ab.
Wenn der Befall auf den Blättern extrem ausgeprägt ist, solltest du die Pflanze intensiver behandeln. Befeuchte ein Küchentuch mit dem Hausmittel. Wische die Blätter von beiden Seiten vorsichtig ab, bis du alle sichtbaren schwarzen Punkte entfernt hast. Folge dann den nächsten Schritten dieser Anleitung.
- Sprühe das Hausmittel auf die Blätter.
Ist der Befall noch nicht so stark, reicht es, wenn du das Hausmittel beidseitig auf die Blätter sprühst. Lasse den Mix eine Zeit lang abtropfen, bis die Blätter nicht mehr tropfnass sind. Wenn du das Gefühl hast, dass die Blätter nach der Behandlung extrem ölig sind, dusche die Pflanze ein weiteres Mal ab.
- Wiederhole den Vorgang bis keine Thripse mehr zu sehen sind.
Kontrolliere ab jetzt deine Pflanze regelmäßig. Am besten untersuchst du die Blätter nach 4 Tagen nochmal. Entdeckst du neue Thripse, beginnst du einfach nochmal von vorn. Entdeckst du keine Thripse, kontrolliere deine Pflanzen nach insgesamt 7 Tagen noch einmal. Behandle jetzt deine Pflanze – unabhängig davon, ob du Thripse entdecken kannst oder nicht. Thripse sind hartnäckig und können immer wieder kommen. Vergiss dabei nicht, dass bereits befallene Pflanzen isoliert stehen sollten.
Warum nehmen wir eigentlich Öl und Spülmittel? Das Öl verklebt die Atemwege der Thripse und lässt sie absterben. Klingt grausam, ist aber leider nötig, um unsere Pflanze zu retten. Das Spülmittel sorgt wiederum dafür, dass das Öl die Blätter nicht zu sehr verklebt. Hast du das Gefühl, deine Blätter nach der Behandlung zu ölig sind, dusche die Pflanze nochmal ab und füge beim nächsten Anrühren ein wenig mehr Spülmittel hinzu. Wir wollen schließlich nicht auch noch die Atemwege der Blätter verschließen.
Vorbeugen: Wie du einen Befall vermeiden kannst
Thripse lassen sich mit dem Hausmittel gut und einfach bekämpfen. Wichtig ist, dass du nicht nach einer Behandlung abbrichst, sondern die Pflanze über einen längeren Zeitraum kontrollierst. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du einen Thripsebefall aber auch vorbeugen.
Der Trick dabei ist die Luftfeuchtigkeit, insbesondere im Winter, hoch zu halten. Wenn du keinen Luftbefeuchter besitzt, kannst du zum Beispiel Wasserschalen auf die Heizung stellen. Besprühe die Blätter deiner Pflanze regelmäßig – gerne täglich. Und dusche deine Pflanze alle 3-4 Wochen ab. Damit vertreibst du nicht nur die Thripse, sondern entfernst, vor allem bei großen Blättern, den Staub. Außerdem solltest du einen Standortwechsel in Erwägung ziehen, wenn die Pflanzen nah an einer laufenden Heizung stehen.
Raubmilben sind im Übrigen eine gute Alternative bei Befall, dienen aber auch zur Vorbeugung. Eigene Erfahrung habe ich mit den kleinen Raubtierchen allerdings noch nicht gesammelt.
Wenn du Fragen zur Anleitung, Feedback oder weiterhin Probleme mit deiner Pflanze hast, kontaktiere mich jederzeit kostenlos bei WhatsApp.