Oft sind es wunderschöne dschungelartige Zimmereinrichtungen auf Instagram und Pinterest, die den Anstoß und die Inspiration geben, es mal mit dem grünen Daumen zu versuchen. Sucht man dann nach pflegeleichten Zimmerpflanzen stehen häufig Bogenhanf, Grünlilie und der Elefantenfuß ganz oben auf der Liste. Aber hast du auf den Bildern schon mal eine Grünlilie entdeckt? Nein? Ich auch nicht. Bei einem Elefantenfuß muss ich zum Beispiel immer an eine traurige, vernachlässigte Büro-Pflanze denken.
Deswegen stelle ich dir 7 pflegeleichte Zimmerpflanzen vor, die nicht jeder hat. Mit diesen Grünpflanzen holst du dir garantiert Blickfänger in die Wohnung. Durch den geringen Pflegeaufwand, wirst du schnell kleine Erfolge haben und das Vertrauen in deinen grünen Daumen finden.
Forellenbegonie
Pilea
Monstera
Syngonium
Wunderstrauch
String of Hearts
Efeutute
Forellenbegonie – Der Hingucker
Starten wir mit der Pflanze, die meine Leidenschaft erst so richtig aus mir raus gekitzelt hat. Ihr Blattwerk hat mich derart fasziniert, dass diese Pflanze die erste richtige Wishlistplant war, die ich hatte. Dunkelgrüne Blätter mit silbernen Punkten (und ja sie schimmern wirklich silber!), dunkelrote Blattunterseite und strahlend weiße Blüten – manchmal sitze ich immer noch fasziniert vor ihr.
Name: Begonia Maculta „Wighthi“, Forellenbegonie, Polka-Dot-Begonie
Ursprung: Wälder Brasiliens
Standort: hell, indirektes Sonnenlicht, pralle Mittagssonne vermeiden
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: konstante Feuchte
Krankheiten: Tripse, rote Spinnmilben
Die Ansprüche der Blattbegonie verraten schon ein wenig, warum sich diese Pflanze hervorragend für das Selbstbewässerungssystem mit Pon eignet. Bei Pon handelt es sich um ein alternatives Pflanzensubstrat, das aus ganz vielen kleinen mineralischen Gesteinen besteht.
Kleiner Tipp: Manchmal werfen Begonien bei einer Umgewöhnung, wie z.B. einem neuen Standort oder neuem Substrat, viele Blätter ab. Verzweifle nicht und gib die Pflanze zu schnell auf. Sie braucht ein bisschen Zeit – aber hat sich die Begonie erstmal gewöhnt, hört sie nicht mehr auf zu wachsen.
Wenn du es schaffst, dass deine Begonie anfängt zu blühen, schnuppere mal an den Blüten, sie riechen!
Pilea – Die Außergewöhnliche
Die Pilea wächst als kleiner Baum und trägt runde Blätter, die an langen Stielen herabhängen. Die außergewöhnliche Erscheinung sorgt vermutlich dafür, dass die Pilea unter so vielen Namen bekannt ist: Die Namen Bauchnabel- oder Ufopflanze lassen sich plötzlich sehr gut nachvollziehen.
Name: Pilea Peperomioides, Ufopflanze, Chinesischer Geldbaum, Glückstaler, Bauchnabelpflanze
Ursprung: Tropen
Standort: hell, indirektes Sonnenlicht, direkte Sonne vermeiden
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: Substrat kann zwischen dem Gießen ein bisschen austrocknen
Krankheiten: anfällig für Wurzelfäule
Fühlt sich die Pilea wohl, wirst du schnell sehen, dass kleine Baby-Pileas aus der Erde wachsen. Warte bis ihr Stiel ca. 5cm groß ist, dann kannst du die Baby-Pflanze vorsichtig von der Mutter abschneiden (am besten mit einem desinfizierten scharfen Messer oder Gartenschere). Stell die kleine Pilea in Wasser und nach einer Zeit wird sie schon Wurzeln schlagen. Die Ufopflanze ist durch ihre schnelle Vermehrung eine tolle Pflanze, um sie mit Freunden zu teilen.
Im Übrigen wächst diese Pflanze gerne in Richtung Licht. Möchtest du einen gleichmäßigen Wuchs, drehe die Pflanze einfach regelmäßig.
Monstera – Der Klassiker
Zugegeben, ein Klassiker, der vermutlich in keiner Liste für pflegeleichte Pflanzen fehlt. Die Monstera Deliciosa hat ihre erste Trendwelle in den 70ern erfahren, darf aber bis heute mit ihren charakteristischen Luftwurzeln in keinem Indoor Dschungel fehlen. Den imposanten Fensterblättern kann man in der Regel im wahrsten Sinne des Wortes an der Blattspitze ablesen, ob der Pflanze gerade etwas fehlt.
Name: Monstera Deliciosa, Großes Fensterblatt, Köstliches Fensterblatt
Ursprung: tropische Wälder Mexikos
Standort: hell bis halbschattig, direktes Sonnenlicht vermeiden
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: mäßig, erst wässern, sobald Substratoberfläche getrocknet ist
Krankheiten: Wollläuse, Thripse
Die riesigen Blätter sind absolute Staubfänger. Wische die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab oder dusche die Pflanze gleich ganz ab. Dadurch kann die Pflanze wieder atmen.
Als Jungpflanze hat die Monstera übrigens noch keine Löcher in ihren Blättern. Grundsätzlich gilt aber, je mehr Fenster die Blätter haben, desto wohler fühlt sie sich. Werden die neuesten Blätter wieder kleiner und haben weniger Schlitze, kannst du davon ausgehen, dass etwas nicht stimmt. Sehr wahrscheinlich ist der Topf zu klein und sie muss dringend umgetopft werden.
Die Monstera ist im Übrigen eine Kletterpflanze und benötigt schnell eine Rankhilfe. Auch ich fand den Moosstab super hässlich und habe extra eine ohne gekauft. Ich musste dann schmerzvoll lernen, dass die Pflanze zu schnell in alle Richtungen wächst und gebändigt werden muss. Je länger du das rauszögerst, desto schwerer wird es die Monstera hochzubinden.
Syngonium – Die Schnellwüchsige
Im Vergleich zur Monstera ist die Syngonium eine sehr kleine, aber mindestens genauso schnellwüchsige Pflanze. Von der Syngonium gibt es derart viele Varianten und Namen, dass man schnell den Überblick verliert. Seltene Arten, die zum Beispiel bis zu drei Farben vereinen, wie die Syngonium Red Spot Tricolor, liegen mittlerweile im dreistelligen Bereich – und hier reden wir von Ablegern! Ihr findet aber schon toll gemusterte Syngonien ab 4 Euro im Gartencenter.
Name: Syngonium Podophyllum, Purpurtute
Heimat: Mittelamerika
Standort: hell bis halbschattig, direktes Sonnenlicht vermeiden
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: gleichmäßig feucht halten
Krankheiten: Schildläuse durch trockene Heizungsluft
Syngonien mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit und freuen sich darüber, ab und zu besprüht zu werden oder gar in der Nähe eines Luftbefeuchters zu stehen. Wenn ihr die Möglichkeit nicht habt, ist das aber auch nicht weiter schlimm. Syngonien gewöhnen sich schnell an ihre Umgebung.
Im Übrigen lassen sich Syngonien sehr einfach bewurzeln. Schneide einfach einen Ableger, der schon ein paar Luftwurzeln hat. Stell ihn in Wasser – ein dunkles Gefäß eignet sich hier besonders – und schon wirst du nach kurzer Zeit sehen, wie sich neue Wurzeln entwickeln.
Wunderstrauch – Der Farbintensive
Auch der Wunderstrauch trägt seinen Namen nicht ohne Grund. Die ledrigen Blätter erscheinen in fast jeder vorstellbaren Farbe und verschiedenen Formen. Okay, vielleicht übertreibe ich hier. Aber die Variegation reicht tatsächlich von verschiedenen Grüntönen über Gelb und Orange bis ins tiefe Dunkelrot hinein. Die Blätter meines Wunderstrauches, die du in dem nachfolgenden Bild siehst, sind zum Beispiel zunächst hellgrün, bevor sich sich ins Rote entwickeln. Bekommt die Pflanze allerdings zu wenig Licht, verblassen die Farben.
Da die Blätter ledrig und sehr groß werden, sind sie leider auch gute Staubfänger. Wische die Blätter daher regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab, so kann deine Pflanze wieder atmen.
Name: Codiaeum variegatum, Kroton, Croton, Wunderstrauch
Heimat: Südostasien
Standort: hell bis halbschattig, direktes Sonnenlicht vermeiden.
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: gleichmäßig feucht halten
Krankheiten: Schildläuse, Spinnmilben bei zu trockener Luft
String of Hearts – Der Romantische
Die String of Hearts ist die einzige Sukkulente, die ich in diesem Artikel vorstellen werde. Die pflegeleichte Ampelpflanze wächst mit langen Strängen nach unten und hat herzförmige, kleine, fleischige Blätter. Die Oberseite ist hellgrün bis silbrig weiß marmoriert, die Unterseite der Blätter erscheinen rötlich.
Name: Ceropegia woodii, String of Hearts, Leuchterblume
Heimat: Südafrika, Kapland
Standort: sehr hell, bis vollsonnig
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: ganzjährig leicht feucht halten, im Winter nur selten gießen
Krankheiten: Selten
Sukkulenten brauchen generell viel Sonne und ganz wenig Wasser. Und mit ganz wenig Wasser, meine ich auch wirklich wenig. Es reicht, wenn du der Pflanze alle 2-3 Wochen mal einen Schluck Wasser gibst. Gerade bei Sukkulenten gilt – weniger ist mehr. Die String of Hearts kannst du daher ohne Bedenken an ein Südfenster mit direkter Sonneneinstrahlung stellen.
Auch die Vermehrung bei der String of Hearts ist nicht zu schwierig. An den Strängen werden sich nach einiger Zeit von selbst kleine Knollen bilden. Schneidet oberhalb der Knolle ab und hängt die Knolle mit dem Strang in Wasser zum bewurzeln oder steckt die Knolle gleich in Erde.
Efeutute – Die Rankende
Zum Abschluss stelle ich eine Pflanze vor, die wirklich in keinem Indoor Dschungel fehlen darf: die Efeutute. Je nach dem, was besser zu dir und deiner Wohnung passt, kannst du zwischen einer kletternden oder hängenden Efeutute wählen. Die luftreinigende Pflanze gibt es mit verschiedenen Blattzeichnungen. Du bekommst die meisten Varianten für einen günstigen Preis in jedem Baumarkt oder Gartencenter. Durch ihren schnellen Wachstum eignen sich Efeututen super als Raumteiler.
Efeututen sind in der Regel anspruchslos und lassen sich schnell vermehren. Rollen sich die Blätter ein, wird es Zeit die Pflanze wieder zu gießen. Außerdem kommen Efeututen im Notfall auch mit sehr wenig Licht zurecht. Es kann allerdings passieren, dass die Blattzeichnungen dann weniger werden und auch der Stamm zwischen den Blättern immer länger wird.
Name: Epipremnum Pinnatum, Efeutute, Scindapsus
Heimat: Salomoninseln im Pazifik
Standort: hell, halbschattig bis schattig, bei zu dunklem Standort bilden sich lange Triebe
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: Erde zwischen dem Gießen abtrocknen lassen, wenig
Krankheiten: Schildläuse durch trockene Heizungsluft
Im Übrigen basiert meine Auswahl an Zimmerpflanzen für Anfänger zum einen darauf, dass sie möglichst kostengünstig, pflegeleicht aber auch krankheitsresistent sind. Zum anderen habe ich gemerkt, dass Freunde und Bekannte bei Besuchen in unserer Wohnung immer wieder die gleichen Pflanzen ansprechend finden. Ganz vorn mit dabei die Forellenbegonie, der Wunderstrauch oder die Pilea.
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