Calatheas gibt es in jedem Gartencenter. Nicht nur eine Variante, sondern viele verschiedene. Das besonders Schöne an diesen Pflanzen: die Blattzeichnungen. So mancher Blattschmuck sieht sogar wie gezeichnet aus. Eine stattliche Calathea, die deinen kleinen Dschungel zu Hause richtig aufwertet, bekommst du im Gartencenter schon für unter 15 Euro. Eigentlich gibt es keinen Grund, eine wunderschöne Calathea, in die du dich im Laden verliebst, dort zu lassen! Trotzdem rate ich dir – lass sie stehen! Aber warum?
Name: Calathea, Korbmarante, Maranta, Pfeilwurz
Ursprung: Tropisches Amerika
Standort: warm und feucht, halbschattiger bis heller Standort, ohne direkte Sonne
Substrat: lockeres und luftdurchlässiges Substrat
Wässern: weiches Wasser, mäßig feucht halten
Krankheiten: sehr anfällig für Spinnmilben, Schildläuse
Calatheas sind Diven
Kurzer Blick auf den Steckbrief – sieht doch gar nicht so anders aus, als die 7 besten Anfängerpflanzen, die ich in diesem Artikel gelistet habe?
Stimmt. Wo ist also der Unterschied?
Viele unserer Zimmerpflanzen kommen aus den Tropen und lieben es warm und feucht. Calatheas geht es da genauso. Bei dieser Pflanze darf die Zimmertemperatur nicht unter 16 Grad fallen – das sollte im Normalfall auch noch nicht das Problem sein.
Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer von ca. 20qm ohne Luftbefeuchter oder laufender Heizung zwischen 45 – 55% liegt. Das liegt weit unter der Luftfeuchtigkeit, die tropische Pflanzen lieben. Während sich viele Pflanzen an ihre Umgebung nach einer gewissen Zeit anpassen können und sich somit auch an eine verhältnismäßig geringe Luftfeuchtigkeit gewöhnen, ist die Calathea hier nicht so flexibel.
Die Luftfeuchtigkeit ist der Übeltäter
Ist die Luftfeuchtigkeit nicht hoch genug, bekommen die Blätter schnell knusprige, braune Spitzen. Oft wird empfohlen, die Blätter täglich zu besprühen oder den Topf auf eine Unterschale mit Wasser zustellen, um eine gewisse Feuchte zu gewährleisten. Meiner Erfahrung nach reicht das nicht aus.
Hat deine Calathea sich damit bisher gut geschlagen, dann wird dir spätestens im Winter die Heizung einen Strich durch die Rechnung machen. Auch auf trockene Heizungsluft reagiert die Pflanze sehr empfindlich.
Ist die Luftfeuchtigkeit über längeren Zeitraum zu gering, wird die Calathea anfällig für Krankheiten. Der Spitzenreiter sind hier Spinnmilben. Spinnmilben sitzen auf der Blattunterseite und bilden dort sowie zwischen den Blättern helle Gespinste bzw. Spinnfäden. Die Blätter werden bleich und gesprenkelt.
Spinnmilben kann man in der Regel recht einfach mit Hausmitteln bekämpfen. Bei Calatheas ist mir das aber ehrlich gesagt noch nie gelungen. Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch keine Tipps aussprechen, die sich nicht auch bei mir bewiesen haben. Ich habe bereits 3 Calatheas auf Grund von Spinnmilben verloren. Lediglich meine Calathea Lancifolia schlägt sich tapfer – wenn auch mit knusprigen Blattspitzen.
Pflanzen sollen dir Freude bereiten
Die idealen Bedingungen für Calatheas zu schaffen, ist eine kleine Herausforderung. Am besten ist wohl ein Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit und Heizmatte. Alternativ kannst du es mit einem Standort direkt neben einem Luftbefeuchter versuchen. Bei beiden Varianten musst du allerdings direkt in Zubehör und einiges an deiner Zeit investieren. Wenn du dazu bereit bist, wird dich eine Calathea sehr glücklich machen.
Grundsätzlich solltest du genau diesen Punkt nie vergessen: Pflanzen und deren Pflege sind dazu da, dir Freude zu bereiten. Gerade am Anfang wirst du kleine Erfolgserlebnisse benötigen, um Vertrauen zu gewinnen, dass du sehr wohl einen grünen Daumen hast. Eine Calathea kann das schnell zunichte machen. Deswegen würde ich immer empfehlen, die Schönheiten stehen zu lassen, sofern du nicht die perfekten Bedingungen, ein bisschen Zeit und Energie bieten kannst.