Die ersten Pflanzen für deinen Dschungel sind gekauft, endlich kannst du ausprobieren, ob die Pflanzenpflege dein neues Hobby wird oder nicht. Und plötzlich starten die vielen Fragen. Woher weiß ich eigentlich, wann ich meine Pflanze gießen soll? Wie viel Wasser benötigt die Pflanze? Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit hochhalten? Wie erkenne ich, dass meine Pflanze Wurzelfäule hat?
Tatsächlich kannst du dir mit der richtigen Grundausstattung die meisten deiner Fragen selbst beantworten. In diesem Blogpost stelle ich dir 8 Must-Haves vor. Dabei unterscheide ich die zwei Kategorien “Für Anfänger” und “Für Fortgeschrittene”. Die Grundausstattung ist nicht teuer und gleichzeitig wird die Pflanzenpflege ungemein erleichtert, weil du vielen Pflegefehlern vorbeugst. Los geht’s!
Die perfekte Grundausstattung für Anfänger
Der häufigste Fehler, den man bei der Pflanzenpflege machen kann, ist zu viel gießen. Du glaubst, schon lange nicht mehr gegossen zu haben. Die Erde sieht trocken aus. Du möchtest nur einen kleinen Schluck Wasser geben… und schon ertrinkt deine Pflanze regelrecht! Die Folge ist meist: Wurzelfäule! Je nachdem, wie schnell du die Wurzelfäule bemerkst, kannst du deine Pflanze noch retten. Aber das wird eine ganz neue Herausforderung!
Was kannst du also tun, um nicht zu oft und zu viel zu gießen? Die ersten drei Dinge der Grundausstattung für Anfänger beugen exakt diesem Problem vor. Beginnen wir mit dem Feuchtigkeitsmesser.
Der Feuchtigkeitsmesser
Der Feuchtigkeitsmesser kostet ca. 10 Euro und misst – wie der Name schon verspricht – die Feuchtigkeit der Erde. Du steckst den Metallstab in die Erde der Pflanze, die du beabsichtigst zu gießen. Achte dabei darauf, den Stab tief genug zu stecken. Sei aber vorsichtig, dass du keine Wurzeln verletzt. Warte kurz ab und schon sagt dir der Feuchtigkeitsmesser, wie trocken oder feucht das Substrat ist.

Du solltest lediglich gießen, wenn die Anzeige auf “Dry” steht. Zeigt die Anzeige “Moist” an, hat das Substrat noch genug Feuchtigkeit. Steht die Anzeige auf “Wet”, überprüfe sofort, ob sich im Übertopf Wasser gesammelt hat und gieße es im Zweifelsfall ab. Beobachte ab jetzt regelmäßig, ob die Anzeige auf “Wet” bleibt. Ist das über einen längeren Zeitraum der Fall und die Erde ist weiterhin sehr nass, ist die Gefahr der Wurzelfäule sehr hoch. Es bietet sich an, die Pflanze in neues Substrat zu topfen und dabei die Wurzeln zu kontrollieren.
Durchsichtige Pflanztöpfe
Ein weiterer Trick, das Übergießen zu vermeiden, ist der Einsatz von durchsichtigen Plastiktöpfen. Diese Innentöpfe findest du meist in der Abteilung für Orchideen in verschiedenen Größen für unter einem Euro.
Durch die transparenten Wände kannst du zum Beispiel wunderbar beobachten, wenn die Erde in den oberen Schichten schon hell und trocken wird, während am Boden der Topf vor hoher Luftfeuchtigkeit noch beschlagen ist. Außerdem kannst du den Wurzeln beim Wachsen zuschauen, kannst Wurzelfäule rechtzeitig entdecken oder wenn der Topf zu klein wird.
Um das Aussehen brauchst du dir auch keinen Kopf machen, du kannst die Plastiktöpfe ganz normal in schicke Übertöpfe stecken, die zu deiner Wohnung passen.
Eine gute Gießkanne
Nicht zu unterschätzen ist im Übrigen auch eine gute Gießkanne. Schau, dass du eine findest, die nicht so klein ist, dass du pro Pflanze schon zwei Mal auffüllen musst. Gleichzeitig sollte die Gießkanne eine Öffnung haben, mit der du kontrolliert gießen kannst. Ich meine, wer kennt es nicht, man möchte nur “einen Schluck” dazugeben und plötzlich ist der ganze Behälter leer und die Pflanze ertrinkt.
Zugegeben habe ich selbst gar keine Gießkanne im Einsatz. Ich fülle immer zwei alte 1 Liter Wasserflaschen auf und mache damit meine Gießrunde.
Eine Sprühflasche
Das letzte Must-Have für Anfänger ist die Sprühflasche. Durch das regelmäßige Besprühen deiner Pflanzenblätter mit Wasser kannst du Krankheiten, die durch zu trockene Luft entstehen, oder braunen Blattspitzen vorbeugen. Das Besprühen ersetzt bei weitem nicht den Einsatz von Luftbefeuchtern, die für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Es ist allerdings eine kostengünstige Alternative, die Luftfeuchtigkeit kurzzeitig zu erhöhen und den Befall von kleinen Tierchen wie Thripse und Spinnmilben entgegenzuwirken.
Ist deine Pflanze von einer solchen Krankheit befallen, gibt es häufig Hausmittel, die man selbst mixen kann und dann auf die Blätter sprüht. Auch hier eignet sich die Sprühflasche gut. Vergiss aber niemals, die Flasche gut und regelmäßig zu reinigen. Im schlimmsten Fall besprühst du deine Pflanze sonst mit Bakterien.
Die ergänzende Ausstattung für Fortgeschrittene
Im Übrigen ist die Liste an nützlichen Dingen unendlich und so manch einer würde sagen, die kommenden 4 Must-Haves gehören ebenfalls zu der Grundausstattung für Anfänger dazu. Auch ich halte diese Dinge für unverzichtbar, dennoch braucht man sie wohl noch nicht gleich zu Beginn.
Tipp: Bewahre sämtliche Gläser, die du im Alltag leerst (z.B. Marmeladen-, Limonaden, Pizzasoßen-, Olivengläser), auf. Neben der umweltfreundlichen Mehrfachverwendungen bieten sich solche Gläser ideal als Zuchtgläser für Ableger.
Eine gute Gartenschere
Läuft es gut mit der Pflanzenpflege, kommst du schneller in den Bedarf eine Gartenschere zu nutzen, als du dir vorstellen kannst. Mit einer scharfen (und desinfizierten!) Schere kannst du nicht nur Ableger schneiden, sondern auch verfaulte Stellen gut von gesunden trennen. Ein sauberer Schnitt ist besonders wichtig, um die Pflanze nicht tiefergehend zu verletzen. Eine gute Gartenschere findest du für unter 10 Euro.
Eine Umtopfmatte
Diese Matte hilft weder Krankheiten vorzubeugen, noch Pflanzen richtig zu pflegen. Aber sie erleichtert das Umtopfen so ungemein, du willst sie danach nie mehr missen! Insbesondere wenn du deine Pflanzen drinnen umtopfen musst, hast du Erde, Steinchen und den gesamten Dreck ganz schnell überall. Auch in den Ecken, wo du gar nicht umgetopft hast. Klar, danach ist alles schnell zusammengefegt, aber wenn du alles gesammelt wegschmeißen kannst, ist das Aufräumen nur noch halb so schlimm. Je nach Größe bekommst du die Umtopfmatte schon zwischen 10 und 20 Euro.

Digitales Thermo-Hygrometer
Der Name klingt super kompliziert, letztendlich handelt es sich aber nur um ein Messgerät, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu messen. Das Thermo-Hygrometer hilft dir dabei, ein Gespür dafür zu bekommen, wie warm und feucht es in deiner Wohnung ist.
Beispielsweise zeigt dein Messgerät an, dass es in dem Zimmer 23 Grad ist und die Luftfeuchtigkeit bei 75% Prozent liegt. Zeigt deine Pflanze nun Anzeichen von gelben Flecken auf den Blättern, kannst du die Ursache wesentlich schneller finden. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 75% ist die Gefahr von Spinnmilben und Thripse zum Beispiel eher gering. Womöglich ist das eher ein Fall von Wurzelfäule.
Das Thermo-Hygrometer kannst du sowohl im Zimmer als auch in Gewächshäuser platzieren. Gute Messgeräte findest du bereits für 10 bis 20 Euro online.
Heizmatte
Zu guter Letzt möchte ich dir eine Heizmatte ans Herz legen, sobald du planst, Ableger großzuziehen. Heizmatten können den Prozess des Wurzelwachsens beschleunigen. Du kannst Heizmatten in Kombination mit einem Gewächshaus nutzen – dabei macht es kaum einen Unterschied, ob du die Heizmatte innen liegen hast oder das Gewächshaus drauf stellst. Oder du nutzt die Heizmatte einfach so.
Unabhängig davon, ob deine Ableger in Wasser oder Moos wurzeln, achte darauf, dass die wärmende Heizmatte das Wasser bzw. das Moos nicht weg bzw. austrocknet. Je nach Größe bekommst du eine Heizmatte schon ab 15 Euro. Oft zu finden in Abteilungen für Aquarien.
Welche Teile der Grundausstattung du wirklich brauchst, wirst du in deinem Alltag mit Pflanzen schnell von alleine merken. Mir persönlich helfen sie, Pflegefehlern vorzubeugen und erleichtern die Pflege ungemein.